MAKING THE WORLD BRIGHTER

I-Valo since 1971

Die Geschichte der Industrieleuchten von I-Valo

Entworfen und entwickelt in Zusammenarbeit mit unseren Kunden

1973 begann I-Valo Gespräche mit Vertretern der Industrie und Experten mit umfassenden Kenntnissen in der industriellen Beleuchtung. Es herrschte allgemeine Übereinstimmung darüber, dass es keine passenden Leuchten für anspruchsvolle industrielle Umgebungen gab.

Die Beleuchtung in schwierigen Industrieverhältnissen war folgenden Herausforderungen ausgesetzt:

• Staub- und schmutzbelastete Luft
• Korrosion
• außergewöhnliche Umgebungstemperaturen
• mechanische Beständigkeit

Jeder dieser Faktoren erhöhte den Wartungsbedarf und demzufolge auch die damit zusammenhängenden Betriebskosten. Dieses Problem wurde noch durch die Tatsache erschwert, dass die Leuchten oft in großer Höhe oder an anderen schwer zugänglichen Stellen angebracht waren. Da dies ein Problem für alle Beteiligten darstellte, waren die Vertreter der verschiedenen Industrien mehr als gewillt, an einer gemeinsamen Lösung zu arbeiten.

Unter denen, die ihre Erfahrung eingebracht haben, waren der Leiter für Elektrotechnik im Werk Varkaus und ein Beleuchtungsexperte der Stahlwerke von Rautaruukki (heutzutage Teil von SSAB). Außerdem beteiligten sich der Verband der finnischen Forstindustrie und der finnische Chemiekonzern Kemira bereits in einer sehr frühen Phase an den Besprechungen und sprachen hier die für ihren jeweiligen Sektor spezifischen Beleuchtungsprobleme an.

Darüber hinaus lud I-Valo den Leuchtmittelhersteller Airam und den Komponentenhersteller Helvar zu den Gesprächen ein. Ein weiterer wichtiger Experte war ein Beamter von dem heute nicht mehr existierenden Elektrischen Inspektorat. Dank der Mitarbeit dieser Fachleute und Organisationen konnte I-Valo die Probleme auf spezifische Thematiken reduzieren, die dann gemeinsam in Angriff genommen wurden.

Dabei war von vornherein klar, dass die Lösung nicht billig sein würde. Dies war jedoch nicht der wesentliche Punkt, da es nun möglich war, eine Leuchte zu entwickeln, die ordnungsgemäß funktionieren und ihren Zweck in einer industriellen Umgebung erfüllen würde.

Praxiserprobung in schwierigen industriellen Umgebungen

Testleuchten über dem Dach eines der Rautaruukki Hochöfen zeigten, dass es unmöglich war, eine Leuchte dicht genug herzustellen, die trotzdem keine schmutzige Luft irgendwie ansaugen würde. Es wäre also besser, die Leuchte mit einem Filter auszustatten und frei atmen zu lassen. Zufällig hatte die Glasfabrik einen passenden Filter von Kemira auf Lager. Der Rest ist Geschichte. I-Valo beschloss, diese Erfindung in Finnland und im Ausland zu patentieren. Schließlich wurde die Lösung in 12 Ländern patentiert.

Die erste Industrieleuchte, I-Valo Super, war ein robustes, epoxibeschichtetes Modell aus Aluminium. Es handelte sich um eine geschlossene, druckgeprüfte Leuchte, die mit einem sogenannten Staubring und einem Staub- und Gasfilter ausgestattet war. Die in vertikaler und horizontaler Ausführung erhältliche Leuchte war beständig auch gegenüber hohen Temperaturen. Das vertikale Modell wurde allmählich vom Markt genommen, während sich die praktischere Horizontalleuchte als Spitzenmodell im Leuchten-Portfolio von I-Valo etablierte. Neben der Horizontalleuchte entwickelte das Unternehmen ein breites Spektrum an Leuchten für unterschiedliche Anwendungen und weniger anspruchsvolle Bedingungen.

Die allerersten Musterleuchten wurden in der Glasfabrik des Unternehmens getestet. Die Reparaturwerkstatt erhielt ungefähr ein Dutzend neuer Leuchten und die Glasbläserei zwei oder drei. Eine der Leuchten wurde über dem Glasschmelzofen positioniert und lieferte wertvolle Informationen über die Hitzebeständigkeit der Leuchte. Die ersten Musterleuchten wurden mit dem Sandgussverfahren hergestellt. Später wurden die Leuchten an Metalldrückmaschinen gedreht und die Vorschaltgerätekästen druckgegossen.

Die ersten Testleuchten sind heute noch im Einsatz in der Glasfabrik. Ende 2005 fragte I-Valo, ob die Glasfabrik bereit wäre, die über dem Schmelzofen eingesetzte Testleuchte für Untersuchungen zur Verfügung zu stellen. Die Leuchte war immer noch funktionstüchtig, nur die Dichtungen waren in den 30 Jahren durch die Hitze des Schmelzofens durchgeschmort. Die restlichen Leuchten blieben in ihren ursprünglichen Positionen.

Die alten I-Valo Horizontalleuchten im Einsatz in der Iittala Glasfabrik.

 

Die erste Lieferung der neuen Leuchten verließ die Leuchtenfabrik im März 1975 und die Leuchten wurden in einer Abteilung der Maschinenfabrik Varkaus installiert. Danach berichtete der Leiter für Elektrotechnik im Werk Varkaus, dass die Arbeiter in der benachbarten Halle mit Streik gedroht hatten, wenn sie nicht die gleichen Leuchten erhalten würden. Gleichzeitig wurde eine weitere Leuchtenlieferung zu den Rautaruukki Stahlwerken in Raahe versandt.

 Die Papierfabrik in Varkaus 1979, fotografiert von Teuvo Kanerva, Bildsammlung der finnischen Museumsbehörde.

Verneri Savolainen von den Rautaruukki Stahlwerken in Hämeenlinna ist eines der ersten „Paten“ von I-Valo. Bereits 1975 organisierte er einen Test bei Temperaturen bis 75 °C über einem Glühofen. Der Test war erfolgreich und die Stahlwerke in Hämeenlinna waren ab diesem Zeitpunkt einer der größten Kunden von I-Valo in Finnland.

Darüber hinaus genehmigte die Geschäftsführung den von I-Valo erstellten Plan für die Renovierung der Beleuchtung: Laut diesem Plan sollte im Stahlwerk jede zweite der vorhandenen, mit 700 W Quecksilberdampflampen bestückten Leuchten durch 400 W Leuchten mit Natriumdampf-Hochdrucklampen ersetzt werden. In Bezug auf die Leistung bedeutete dies, 1400-Watt Einheiten durch 400-Watt Leuchten zu ersetzen. Der Vertriebsleiter von I-Valo versprach, dass dies die Lichtstärke in der Halle nicht beeinträchtigen würde und Rautaruukki die Investition innerhalb von drei Jahren amortisieren würde. Bei einer Begegnung zehn Jahre später erkannte der Betriebsleiter gegenüber dem Vertriebsleiter an, dass die Lösung ausgezeichnet sei und er nie gedacht hätte, dass das Versprechen Realität werden würde.

Bis Ende des ersten Jahres wurden mehr als 2.000 Leuchten bei I-Valo in Auftrag gegeben. Der Großteil der Leuchten wurde den Herstellern geliefert, die an ihrer Entwicklung beteiligt waren, darunter insbesondere an die Stahlwerke Rautaruukki und das Ahlström Werk in Varkaus. Dieser Trend setzte sich auch im nachfolgenden Jahr mit dem Ausbau des Hochofens der Rautaruukki Stahlwerke in Raahe und der Inbetriebnahme einer neuen Papiermaschine, PM4, im Ahlström Werk in Varkaus fort. Weiters wurden Hunderte von neuen Leuchten an die Rautaruukki Stahlwerke in Hämeenlinna und Oulainen geliefert. Insgesamt ein vielversprechender Start.

Bald stellte sich heraus, dass die Mitwirkung der Endanwender am Entwicklungsprozess eine hervorragende Methode gewesen war, die Unternehmen vom Kauf der Leuchten zu überzeugen, da die Einkaufsabteilungen in ganz Finnland immer wieder den Kopf über die Preise schüttelten. I-Valo hatte es geschafft, den für die Anlagenbeleuchtung Verantwortlichen von den Vorteilen der Leuchten mit Filtern gegenüber den billigeren Alternativen von Wettbewerbern zu überzeugen. Dank des Erfolgs dieser Strategie beschloss das Unternehmen, diesen Ansatz auch bei neuen Kunden zu verwenden.

Alte I-Valo Super-Tiefstrahler in vertikaler Ausführung immer noch im Einsatz bei SSAB Hämeenlinna Werken (2018). Foto: SSAB

 

Schwerpunkt Export

Von Anfang an war klar, dass es den Aufwand wert gewesen wäre, neue Märkte für die Leuchten des Unternehmens zu erschließen. Industriebetriebe in der ganzen Welt standen vor den gleichen Problemen. Aufgrund der hohen Versandkosten war es jedoch sinnvoll, sich auf nahegelegene Märkte zu konzentrieren. Darüber hinaus galt in den weiter von Finnland entfernten Ländern eine größere Vielfalt von Netzspannungen und Frequenzen.

In Finnland hatte I-Valo bereits in der Anfangsphase dank der Mitwirkung des Elektrischen Inspektorats Kenntnisse über die Anforderungen und demzufolge auch relativ einfach die erforderlichen Genehmigungen einholen können.  In Schweden war SEMKO bereits durch die Genehmigungen der Leuchten für Wohnräume und öffentliche Bereiche bekannt. Um Produkte nach Mitteleuropa exportieren zu können, ließ das Unternehmen seine Produkte vom deutschen VDE-Verband zertifizieren. Ohne diese Zertifizierung wäre kein Unternehmen für Geschäfte bereit gewesen. Der VDE war unter den finnischen Unternehmen als „echte Herausforderung“ bekannt: Die Anforderungen des Verbands unterschieden sich deutlich von den in Finnland geltenden Anforderungen und die Zertifizierungsordnung galt als extrem rigoros. Der Zertifizierungsprozess kam einem manchmal wie Haarspalterei vor, aber verschaffte I-Valo letztlich einen eindeutigen Vorteil. Die nachweisliche Übereinstimmung mit den VDE-Anforderungen unterstützte I-Valo dabei, das Vertrauen potenzieller Kunden auf den mitteleuropäischen Märkten zu gewinnen.

 

Beleuchtungsplanungen

Als die ersten Personal Computer auf den Markt kamen, ergriff I-Valo die Gelegenheit und führte das erste Programm zur Beleuchtungsplanung ein – eine DOS-basierte Lösung, die vom Finnischen Staatlichen Institut für Technische Forschung entwickelt worden war. Die Software generierte mehr als einen Meter lange und mit Zahlen gefüllte Ausdrucke. Mit ein wenig Erfahrung erwiesen sich diese Papierstreifen als sehr informativ, da die Daten auf den tatsächlichen Messwerten von den Leuchten basierten.

Seit damals hat sich das Beleuchtungsplanungsprogramm parallel zu den Fortschritten in der Computertechnik weiterentwickelt. Dank der 3D-Modellierung sind die Planungen heute extrem klar und deutlich und somit auch ein ausgezeichnetes Instrument, um „Lux auf der Nutzebene“ zu verkaufen.

Wegbereiter in Sachen Energieeffizienz

CO2-Bilanz und Klimaveränderungen im Allgemeinen sind heute ein großes Thema und veranlassen immer mehr Unternehmen, energieeffizientere und langlebigere Produkte und Lösungen mit möglichst niedrigen Lebenszykluskosten zu entwickeln. Seit der Firmengründung ist dieses Ideal der Grundpfeiler der Entwicklungsphilosophie von I-Valo. Beim Durchblättern durch die unternehmerischen Leuchtenkataloge der frühen 80er Jahre sind bereits die Berechnungen zu Energieeinsparungen zu sehen, die die I-Valo Leuchten mit Filtern mit kostengünstigeren offenen Leuchten der damaligen Zeit vergleichen. Die Produkte der Wettbewerber mögen einen geringeren Anschaffungspreis haben, letztendlich trumpfen jedoch die I-Valo Leuchten dank ihrer wesentlich niedrigeren Lebenszykluskosten auf.

Diese Werte und Prinzipien sind auch weiterhin das Fundament für die Geschäftstätigkeit von I-Valo. Die Fortschritte in der LED-Technologie haben die gesamte Industrie revolutioniert und neue Möglichkeiten für Energieeinsparungen geschaffen. Wir bei I-Valo arbeiten unermüdlich daran, unseren Industriekunden langlebige und hochwertige LED-Lösungen anbieten zu können, die sich auch in den schwierigen Verhältnissen bewähren.


Quelle: Paavo Paajanen, Jouko Lindh, Laila Saarhelo: I-Valo 35 Jahre, 2006.